Erica Modell etwa 1907 von Christian Rulle
Erica Modell etwa 1907 von Christian Rulle

Wilhelm Stork brachte 1896  das erste lüneburger Fahrrad auf den Markt, Modell "ERICA".

F.C. Meyers "STELLA" erschien 1897 / 98 und  Georg Havemann wird etwa zur gleichen Zeit sein

"LÜNEBURGIA" angeboten haben,

Stork und Meyer waren Händler. Die fertigen Rahmen und anderen Anbauteile wurden bei verschiedenen   Fahrradherstellern  gekauft und "ihr" Modell daraus zusammengebaut, jeweils mit eigenen Steuerkopfschildern, die Visitenkarte am Rad.

Möglich ist , daß  Havemann seine Räder als Schmied selbst  zusammengeschweißt hat.

In der Festschrift zum 250jährigen Firmenjubiläum heißt es :

"besonders beliebt waren, wie sich viele später noch erinnerten, die handwerklich selbst bei Havemann hergestellten "Lüneburgia". Sie erwiesen sich als äußerst haltbar und dienten ihren Besitzern viele Jahrzehnte ".

Viele große Hersteller wie z.B Dürkopp boten günstig solche "Bausätze" an, die jede Schmiede selbst zusammenlöten und anschließend "vernickeln und emailliren" (Havemann Werbung) konnte. So wurde ein "Lüneburgia " in Lüneburg hergestellt und  mit eigenem Steuerkopfschild versehen  angeboten.

In den 1950er Jahren hat Erich Garbers die  Marke "ERGAR" angeboten, ein Konfektionsrad mit eigenem Steuerkopfschild. Aber mit dem Ergar gabs nur Ärger, lästerte der lüneburger Volksmund.

Unten sind alte Rechnungen der Fa. F.C.Meyer abgebildet, hier ein kurzer Textauszug der damaligen "Geschäftssprache" :

Über die mir gütigst bestellten Waren beehre ich mich, Ihnen nachstehend

Rechnung zu erteilen, für deren Betrag Sie mich gefälligst erkennen wollen.

Ich bitte um recht baldige Erneuerung Ihrer werten Aufträge und zeichne

Hochachtungsvoll      F.C.Meyer

 

So oder ähnlich sah es um 1900 in Schmieden aus, in denen  wie  bei Havemann aus 

gekauften Rahmenbausätzen   "LÜNEBURGIA" Räder zusammengelötet wurden.

von Fahrradfabriken (hier Dürkopp) angebotener Bausatz  zum selberlöten